Sind farbige Kontaktlinsen schädlich für Ihre Augen oder eine sichere Möglichkeit, Ihren Look zu verändern? Diese Frage stellen sich viele, die mit dem Gedanken spielen, ihre Augenfarbe temporär zu verändern. Obwohl farbige Kontaktlinsen bei richtiger Anwendung und Pflege nicht gesundheitsschädigend sind, bergen sie dennoch Risiken, die Sie kennen sollten.
Farbige Kontaktlinsen erfreuen sich besonders zu Halloween und anderen speziellen Anlässen großer Beliebtheit und sind sowohl mit als auch ohne Sehstärke erhältlich. Jedoch lassen diese Linsen oft wenig Sauerstoff durch, was nach etwa acht Stunden Tragezeit zu Schwellungen der Hornhaut führen kann. Bei unsachgemäßer Handhabung drohen sogar Augeninfektionen wie Keratitis oder Konjunktivitis. Langfristig können farbige Kontaktlinsen chronische Reizungen, Entzündungen und hornhautbedingte Neovaskularisation verursachen, wenn Sie die Sicherheitshinweise nicht beachten.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Risiken farbiger Kontaktlinsen, wann Sie besser darauf verzichten sollten und welche Alternativen wie die Keratopigmentation zur Verfügung stehen, damit Ihre Augen gesund bleiben.
Was farbige Kontaktlinsen eigentlich sind
Farbige Kontaktlinsen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als modisches Accessoire. Diese speziellen Linsen bieten eine einfache Möglichkeit, die natürliche Augenfarbe zu verändern oder zu intensivieren – von subtilen Nuancen bis hin zu dramatischen Farbwechseln.
Kosmetische vs. medizinische Linsen
Farbige Kontaktlinsen lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptkategorien unterteilen: kosmetische und medizinische. Kosmetische Linsen dienen primär der Veränderung des Aussehens und werden oft als modisches Accessoire oder für besondere Anlässe wie Halloween oder Kostümpartys getragen. Sie sind in verschiedensten Farben und Designs erhältlich – von natürlichen Tönen bis hin zu ungewöhnlichen Farben wie Lila oder Gelb.
Medizinische farbige Linsen hingegen erfüllen neben der ästhetischen auch eine therapeutische Funktion. Bei Pigmentstörungen der Iris können sie dabei helfen, diese zu kaschieren. Zudem bieten sie bei bestimmten Augenerkrankungen zusätzlichen Lichtschutz, da die geschädigte Iris oft lichtdurchlässiger ist und Betroffene stärker geblendet werden. Für diese speziellen medizinischen Zwecke werden häufig sogenannte prothetische Kontaktlinsen verwendet, die teilweise von der Krankenkasse bezahlt werden.
Mit oder ohne Sehstärke
Ein wesentlicher Vorteil farbiger Kontaktlinsen ist ihre Vielseitigkeit. Sie sind sowohl mit als auch ohne Dioptrien erhältlich. Farbige Linsen ohne Sehstärke, auch als Plano-Linsen bekannt, verändern lediglich das Aussehen der Augen, ohne die Sehkraft zu beeinflussen. Sie eignen sich daher für Menschen mit normaler Sehkraft, die ausschließlich ihre Augenfarbe ändern möchten.
Für Personen mit Fehlsichtigkeit gibt es darüber hinaus farbige Kontaktlinsen mit korrigierenden Eigenschaften. Diese kombinieren die kosmetische Wirkung mit der Korrektur von Kurz- oder Weitsichtigkeit. Allerdings sind farbige Kontaktlinsen für Menschen mit Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) aktuell nur begrenzt verfügbar.
Je nach Bedarf gibt es farbige Kontaktlinsen als:
- Tageslinsen (für einmaligen Gebrauch)
- Monatslinsen (für längere Nutzung)
- 3-Monatslinsen oder Jahreslinsen (vor allem bei medizinischen Modellen)
Wie sie die Augenfarbe verändern
Der Aufbau farbiger Kontaktlinsen ist technisch durchdacht und besteht aus drei wesentlichen Bereichen. Am äußeren Rand befindet sich die farblose Kante der Linse. Im mittleren Bereich liegt die Druckzone mit der Farbschicht, die genau über der Iris platziert wird. In der Mitte bleibt ein durchsichtiger Bereich für die Pupille frei, damit das Sehen nicht beeinträchtigt wird.
Je nach gewünschtem Effekt unterscheidet man zwischen verschiedenen Typen farbiger Linsen:
- Opake Farblinsen: Komplett undurchsichtig und geeignet für drastische Farbwechsel von dunkel zu hell
- Semi-opake Farblinsen: Mit schwachen grünen oder blauen Pigmenten, die die eigene Augenfarbe optimieren, einfarbig und transparent
Die Wirkung der Farblinsen hängt stark von Ihrer natürlichen Augenfarbe ab. Bei hellen Augen können Sie praktisch alle Farbkombinationen ausprobieren. Bei dunklen Augen wird der Effekt jedoch immer etwas gedämpfter ausfallen – unabhängig davon, wie hell die gewählte Kontaktlinsenfarbe ist. Für einen drastischen Wechsel von dunkel zu hell benötigen Sie spezielle Kontaktlinsen mit voller Deckkraft.
Wichtig zu wissen: Bei schwächerem Licht kann die Sicht durch die Farbschicht tatsächlich beeinträchtigt werden, obwohl der Pupillenbereich eigentlich freibleibt.
Welche Risiken farbige Kontaktlinsen mit sich bringen
Trotz ihrer Beliebtheit bergen farbige Kontaktlinsen verschiedene Gesundheitsrisiken, die Sie kennen sollten. Wer sich nicht an die Empfehlungen zum Umgang mit farbigen Linsen hält, gefährdet die Gesundheit seiner Augen ernsthaft.
Sauerstoffmangel und Hornhautschäden
Der farbige Druck auf den Kontaktlinsen vermindert die Sauerstoffdurchlässigkeit erheblich. Diese verminderte Sauerstoffversorgung führt dazu, dass die Hornhaut anschwillt, was folgende Symptome verursachen kann:
- Verschwommenes Sehen
- Schmerzende und gerötete Augen
- Druckgefühl im Auge
- Erhöhte Lichtempfindlichkeit
Besonders bei Motiv-Linsen ist der Aufdruck häufig besonders dicht, sodass er eine zusätzliche Blockade für Sauerstoff darstellt. Daher sollten vor allem diese Linsen nur möglichst kurz und nicht täglich getragen werden. Bei langfristigem Sauerstoffmangel können sich sogar neue Blutgefäße in der Hornhaut bilden (Neovaskularisation), was dauerhaft Ihr Sehvermögen beeinträchtigen kann.
Infektionen durch schlechte Hygiene
Durch mangelnde Hygiene kann es zu schwerwiegenden Infektionen am Auge kommen. Unter der Kontaktlinse entsteht ein feucht-warmes Milieu, in dem sich Keime besonders gut vermehren können. Hierzu gehören Bakterien, Viren und in selteneren Fällen sogar Akanthamöben - Einzeller, die besonders schwer zu behandelnde Hornhautentzündungen verursachen können.
Die häufigsten Ursachen für Infektionen sind:
- Einsetzen mit ungewaschenen Händen
- Teilen von Kontaktlinsen mit anderen Personen
- Tragen der Linsen länger als empfohlen
- Reinigung mit Leitungswasser statt speziellen Pflegemitteln
Dorothea Kuhn, Leiterin des Ressorts Kontaktlinsen im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA), warnt besonders davor, dass sich im abgeschirmten, feuchten Milieu unter der Linse Keime gut vermehren können.
Allergische Reaktionen auf Farbstoffe
Allergische Reaktionen auf die in farbigen Kontaktlinsen verarbeiteten Farbstoffe sind nie auszuschließen. Diese zeigen sich durch:
- Tränen
- Brennen
- Jucken der Augen
- Geschwollene Augenlider
Bei einer Allergie handelt es sich um eine immunologische Reaktion des Körpers auf bestimmte Bestandteile der Kontaktlinsen. Das Immunsystem erkennt die Bestandteile als schädlich oder fremd und reagiert mit einer entzündlichen Reaktion. Verzichten Sie bei solchen Unverträglichkeiten besser auf bunte Kontaktlinsen.
Beeinträchtigung der Sicht
Je nach Motiv der Linse kann die Sicht stark eingeschränkt sein. Aber selbst bei einfachen farbigen Kontaktlinsen können Schwierigkeiten beim Sehen auftreten. Vor allem wenn sich die Pupillen bei dunkleren Lichtverhältnissen weiten müssen, kann der farbige Druck einen Teil der Pupille bedecken und das Sehen beeinträchtigen.
Daher haben farbige Linsen beim Führen eines Fahrzeugs nichts auf dem Auge verloren. Die Gefahr ist zu groß, durch Sehprobleme einen Unfall zu verursachen. Außerdem können die Linsen verrutschen, sodass der farbige Druck vor die Pupille gerät und zusätzlich die Sicht behindert.
Langzeitfolgen bei unsachgemäßer Nutzung
Bei falscher Auswahl und Handhabung können farbige Kontaktlinsen ernsthafte langfristige Komplikationen verursachen. Augenärzte berichten sogar von Fällen von Erblindung im Zusammenhang mit dem Tragen dieser Art von Kontaktlinsen.
Weitere mögliche Langzeitfolgen sind:
- Chronische Hornhautentzündungen
- Dauerhafte Hornhautschäden und -narben
- Anhaltende Trockenheit der Augen
- Chronische Bindehautentzündungen
Die Risiken durch einen häufigen unsachgemäßen Umgang und eine nicht erfolgte Auswahl durch einen Kontaktlinsenspezialisten sind bei farbigen Kontaktlinsen höher als bei vielen herkömmlichen Kontaktlinsen. Deshalb gilt: Nur nach Beratung und Einweisung durch einen Spezialisten sollten farbige Linsen getragen werden.
Wann man auf farbige Kontaktlinsen verzichten sollte
Obwohl farbige Kontaktlinsen ein attraktives Accessoire sein können, gibt es mehrere Situationen, in denen Sie besser auf deren Verwendung verzichten sollten. Das Tragen von Kontaktlinsen ist nicht für jeden geeignet und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Menge und Qualität Ihrer Tränenflüssigkeit, der Krümmung Ihres Auges und Ihrer medizinischen Vorgeschichte ab.
Bei trockenen oder empfindlichen Augen
Etwa 50 Prozent aller Kontaktlinsenträger leiden unter trockenen Augen. Dieses Problem entsteht häufig durch langjähriges Tragen von Kontaktlinsen, was zu einer Störung des Tränenfilms führt. Wenn Sie bereits unter trockenen Augen leiden, können farbige Kontaktlinsen diese Beschwerden erheblich verschlimmern.
Typische Symptome bei trockenen Augen sind:
- Brennende, rote und lichtempfindliche Augen
- Müdigkeit und Juckreiz der Augen
- Fremdkörpergefühl im Auge
Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter trockenen Augen, wobei die Zahl bei Bildschirmarbeitern auf bis zu 75 Prozent ansteigt.Besonders im Winter bei trockener Heizungsluft verschlimmern sich die Symptome bei etwa 12 Millionen Deutschen.Sollten Sie dennoch Kontaktlinsen tragen wollen, empfehlen Experten spezielle Silikon-Hydrogel-Linsen mit geringem Feuchtigkeitsgehalt und die zusätzliche Verwendung von künstlichen Tränen.
Nach Augenoperationen oder Verletzungen
Nach Augenoperationen wie LASIK sollten Sie unbedingt auf farbige Kontaktlinsen verzichten, bis Ihr Augenarzt grünes Licht gibt. Komplikationen durch das Tragen von Kontaktlinsen nach LASIK sind zwar selten, können aber schwerwiegend sein.In der medizinischen Literatur wurde sogar ein Fall einer spät einsetzenden Entzündung bei einem Patienten nach LASIK dokumentiert, die mit dem Tragen kosmetischer Linsen in Verbindung gebracht wurde.
Außerdem ist zu beachten, dass Hornhautverletzungen besonders schmerzhaft sind, da bei einer Verletzung der Deckschicht viele Nervenfasern freiliegen. Das Tragen von farbigen Kontaktlinsen während der Heilungsphase kann den Heilungsprozess behindern und zu weiteren Komplikationen führen. Deshalb sollten Sie nach jeder Art von Augenverletzung oder -operation zunächst vollständig genesen, bevor Sie überhaupt daran denken, farbige Kontaktlinsen zu verwenden.
Bei früheren Entzündungen der Hornhaut
Wer bereits eine Hornhautentzündung (Keratitis) hatte, sollte besonders vorsichtig sein.Kontaktlinsenträger haben generell ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Keratitis. Unbehandelt drohen innerhalb kürzester Zeit bleibende Augenschäden.
Eine vorherige Hornhautentzündung kann Ihre Augen anfälliger für erneute Infektionen machen.Im schlimmsten Fall kann sich ein Hornhautgeschwür (Hornhaut-Ulkus) bilden, das bis zur Entzündung des gesamten Augeninneren (Endophthalmitis) führen kann. Daher ist es ratsam, nach einer überstandenen Keratitis auf farbige Kontaktlinsen zu verzichten oder zumindest einen längeren Zeitraum verstreichen zu lassen und die Nutzung ausführlich mit Ihrem Augenarzt zu besprechen.
Darüber hinaus wird das Tragen von Kontaktlinsen generell nicht empfohlen bei:
- Allergien und Asthma während einer akuten Phase
- SARS-Erkrankungen
- Akuten Augenentzündungen wie Bindehautentzündung
- Persönlicher Unverträglichkeit
Achten Sie besonders auf Anzeichen einer Unverträglichkeit wie Schmerzen, Augenbrennen, Kopfschmerzen, Rötung der Augenschleimhaut oder verschwommene Sicht. Sollten diese Symptome auftreten, entfernen Sie die Linsen sofort und suchen Sie einen Augenarzt auf.
Abschließend gilt: Bei allen Fragen zur Verträglichkeit sollte immer zuerst ein Augenarzt konsultiert werden, um die Eignung Ihrer Augen für farbige Kontaktlinsen zu überprüfen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie durch modische Augenwünsche nicht Ihre Augengesundheit aufs Spiel setzen.
Sicherheitstipps für den richtigen Umgang
Der sichere Umgang mit farbigen Kontaktlinsen entscheidet darüber, ob sie nur ein modisches Accessoire bleiben oder zum gesundheitlichen Risiko werden. Mit einigen grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen können Sie die meisten Komplikationen vermeiden.
Nur zertifizierte Produkte verwenden
Achten Sie zunächst darauf, ausschließlich farbige Kontaktlinsen zu kaufen, die von offiziellen Stellen wie der FDA zugelassen wurden. Diese Behörde klassifiziert auch dekorative Kontaktlinsen als medizinische Produkte, die entsprechend getestet werden müssen. Nicht-zertifizierte Produkte aus Kostümgeschäften oder Straßenmärkten bieten keine Garantie für Sterilität oder geeignete Materialien. Minderwertige Materialien oder falsche Passform können zu ernsthaften Augenschäden führen, daher sollten Sie trotz höherer Kosten immer auf Qualität setzen.
Linsen nie mit anderen teilen
Teilen Sie Ihre farbigen Kontaktlinsen niemals mit anderen Personen. Jeder Mensch hat eine individuelle Augenstruktur und eigene Hygienepraktiken. Das Ausleihen von Kontaktlinsen kann daher schnell zu schweren Infektionen führen. Unter der Linse entsteht ein feucht-warmes Milieu, in dem sich Keime besonders gut vermehren können – das Risiko durch einen solchen Austausch ist daher nicht zu unterschätzen.
Pflegehinweise strikt befolgen
Die richtige Pflege Ihrer farbigen Kontaktlinsen ist entscheidend für Ihre Augengesundheit:
- Waschen Sie sich vor jedem Kontakt mit den Linsen gründlich die Hände mit Seife
- Verwenden Sie für die Reinigung nur spezielle Kontaktlinsenlösungen, niemals Leitungswasser
- Achten Sie auf Desinfektionslösungen, da nicht alle Pflegemittel diese enthalten
- Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Linsen nach jedem Tragen
Besonders empfehlenswert sind All-in-One-Kombilösungen, bei denen Reinigung, Desinfektion und Proteinentfernung in einem Schritt erfolgen.
Nicht beim Schlafen oder Autofahren tragen
Aufgrund ihrer geringeren Sauerstoffdurchlässigkeit sollten farbige Kontaktlinsen nicht zu lange und keinesfalls über Nacht getragen werden. Dies kann zu Hornhautschäden führen. Außerdem ist das Tragen beim Autofahren oder Fahrradfahren gefährlich. Der farbige Druck kann verrutschen und die Sicht einschränken. Besonders problematisch ist auch, dass sich die Pupillen in der Dämmerung und bei Nacht weiten müssen, der durchsichtige Bereich der Linse jedoch konstant bleibt – dadurch nützt die Pupillenweitstellung nichts.
Regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt
Vor dem ersten Gebrauch sollten Sie immer Rücksprache mit einem Augenarzt oder Optiker halten. Diese Fachleute können beurteilen, ob farbige Kontaktlinsen für Ihre Augen geeignet sind. Außerdem sollten Sie regelmäßige Nachuntersuchungen vereinbaren, um die Gesundheit Ihrer Augen zu überwachen. Sobald die Augen brennen, schmerzen oder sich röten, nehmen Sie die Linsen sofort heraus und suchen bei anhaltenden Beschwerden einen Augenarzt auf. Eine Nachkontrolle sollte idealerweise stattfinden, bevor überhaupt Beschwerden auftreten.
Alternativen zu farbigen Kontaktlinsen
Möchten Sie Ihre Augenfarbe ändern, ohne dabei auf farbige Kontaktlinsen zurückzugreifen? Angesichts der möglichen Gesundheitsrisiken, die farbige Kontaktlinsen mit sich bringen können, suchen viele Menschen nach sichereren Alternativen.
Augen-Make-up als schonende Option
Augenmake-up bietet eine risikoarme Möglichkeit, Ihre Augen farblich zu betonen, ohne die Gesundheit zu gefährden. Farbige Lidschatten, Eyeliner und sogar Mascara in verschiedenen Tönen können ähnliche Effekte erzielen wie farbige Kontaktlinsen. Diese Produkte kommen nicht direkt mit dem Auge in Kontakt, was das Infektionsrisiko erheblich verringert.
Augenärzte empfehlen diese Methode besonders für Menschen, die:
- keine Erfahrung mit Kontaktlinsen haben
- unter trockenen oder empfindlichen Augen leiden
- nur gelegentlich ihre Augenfarbe verändern möchten
Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Kosmetikprodukte nicht in direkten Augenkontakt geraten, um Reizungen zu vermeiden.
Keratopigmentation als dauerhafte Lösung
Die Keratopigmentation, auch als Hornhauttätowierung bekannt, stellt eine dauerhafte Alternative zu farbigen Kontaktlinsen dar. Bei diesem chirurgischen Verfahren werden natürliche Pigmente in das Hornhautstroma eingebracht, um die Augenfarbe dauerhaft zu verändern.
Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und dauert etwa eine Stunde. Durch einen speziellen Laser wird ein Tunnel in die Hornhaut geschaffen, in den anschließend Farbpigmente eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Kontaktlinsen entfällt die tägliche Anwendung und Pflege.
Die Keratopigmentation zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
- Langfristige Lösung ohne täglichen Pflegeaufwand
- Geringeres Infektionsrisiko im Vergleich zu Kontaktlinsen
- Hohe Patientenzufriedenheit bei minimalen Komplikationen
Jedoch ist zu beachten, dass dieses Verfahren in Deutschland nicht zugelassen ist, während es in anderen Ländern wie Frankreich, Italien, der Schweiz und den USA angeboten wird. Die Kosten liegen zwischen 3.500 und 7.500 Euro. Zu den möglichen Risiken zählen Lichtempfindlichkeit, Entzündungen, Hornhautverkrümmungen und Glaukome.
Vor jeder Entscheidung für eine Alternative zu farbigen Kontaktlinsen sollten Sie sich gründlich informieren und medizinischen Rat einholen, um die für Sie sicherste Option zu wählen.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass farbige Kontaktlinsen bei richtiger Anwendung durchaus eine spannende Möglichkeit bieten, Ihren Look zu verändern. Allerdings sollten Sie die damit verbundenen Risiken keinesfalls unterschätzen. Sauerstoffmangel, Infektionen und allergische Reaktionen sind reale Gefahren, die durch unsachgemäße Handhabung entstehen können.
Besonders wichtig ist daher die Beachtung grundlegender Sicherheitsmaßnahmen. Kaufen Sie deshalb ausschließlich zertifizierte Produkte, teilen Sie Ihre Linsen niemals mit anderen Personen und befolgen Sie die Pflegehinweise akribisch genau. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt wahrnehmen, um Ihre Augengesundheit zu überwachen.
Falls Sie zu den Risikogruppen gehören – etwa bei trockenen Augen, nach Augenoperationen oder bei früheren Hornhautentzündungen – verzichten Sie besser vollständig auf farbige Kontaktlinsen. Stattdessen bieten sich schonendere Alternativen wie spezielles Augen-Make-up an. Für diejenigen, die eine dauerhafte Lösung suchen, könnte die Keratopigmentation eine Option sein, obwohl dieses Verfahren in Deutschland bislang nicht zugelassen ist.
Letztendlich gilt: Die Gesundheit Ihrer Augen sollte stets Vorrang vor ästhetischen Wünschen haben. Farbige Kontaktlinsen können durchaus ein faszinierendes modisches Accessoire sein – aber nur dann, wenn Sie sie verantwortungsbewusst und nach fachkundiger Beratung verwenden. Mit der richtigen Vorsicht können Sie Ihr Aussehen verändern, ohne dabei Ihre Sehkraft zu gefährden.