Die Vielfalt der Holzarten
Holz bietet eine beeindruckende Bandbreite an Eigenschaften und Anwendungen. Weltweit sind etwa 25.000 Holzarten bekannt, von denen rund 600 bis 800 regelmäßig im Handel verfügbar sind. Diese Vielfalt resultiert aus verschiedenen geografischen Gegebenheiten, Klimazonen und Baumarten. In Deutschland gibt es 88 heimische Holzarten, wobei elf davon etwa 90 Prozent der Holzbodenfläche ausmachen.
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Überblick Holzarten – nach Farbe sortiert
Die Unterscheidung der Holzarten erfolgt hauptsächlich zwischen Nadelhölzern und Laubhölzern. Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche sind meist weicher und leichter. Im Gegensatz dazu sind Laubhölzer wie Eiche und Buche härter und dichter. Diese Einteilung basiert auf der Rohdichte: Hölzer mit weniger als 550 kg/m³ werden als Weichholz bezeichnet, während solche mit einer höheren Dichte als Hartholz gelten.
Die Unterschiede zwischen Holzarten zeigen sich in folgenden Merkmalen:
- Härte und Widerstandsfähigkeit: Hölzer wie Eiche und Esche sind hart und widerstandsfähig, ideal für Böden und Möbel. Weichere Hölzer wie Pappel und Linde eignen sich für weniger belastbare Anwendungen.
- Witterungsbeständigkeit: Holzarten wie Lärche und Douglasie sind durch ihre natürliche Dauerhaftigkeit für den Außenbereich geeignet. Andere Hölzer, wie Fichte, benötigen Schutzbehandlungen.
- Bearbeitbarkeit: Hölzer wie Buche und Ahorn lassen sich gut maschinell verarbeiten. Härtere Hölzer erfordern spezielle Werkzeuge und Techniken.
Auch die ästhetische Vielfalt spielt eine Rolle. Holzfarben reichen von hellen Tönen wie Ahorn und Birke bis zu tiefen Rottönen wie Mahagoni. Die Maserung des Holzes bietet zahlreiche dekorative Muster, die gestalterisch wertvoll sein können.
Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des richtigen Holzes immer die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts. Ob Bau, Innenausbau oder Möbelherstellung – die Kombination aus mechanischen und optischen Eigenschaften macht Holz zu einem unverzichtbaren Rohstoff.
Nadelhölzer
Nadelhölzer, auch Koniferen genannt, zeichnen sich durch gleichmäßigen, geraden Wuchs und geringere Dichte aus. Sie sind im Bauwesen bedeutend und wachsen vorwiegend in gemäßigten und borealen Klimazonen. Zu den gängigen Nadelholzarten zählen Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie.
Fichte
Fichtenholz ist gelblich-weiß bis rötlich, wächst schnell und ist in kälteren Regionen verbreitet. Es ist stabil und ideal für Bauanwendungen wie Dachstühle und Tragwerke. Ohne Schutzmaßnahmen ist es allerdings kaum witterungsbeständig.
Tanne
Tannenholz ist heller als Fichtenholz und weist keine Harzkanäle auf, was den Harzaustritt verhindert. Es ist elastisch, tragfähig und feuchtigkeitsbeständiger, wodurch es für Verkleidungen und tragende Konstruktionen geeignet ist.
Kiefer
Kiefernholz ist elastisch und fest, gelblich-weiß bis rötlich-braun, oft mit Harzkanälen. Es eignet sich für Möbel, Fenster und Türen. Mit Kesseldruckimprägnierung wird es witterungsbeständig und resistent gegen Pilz- und Insektenbefall.
Lärche
Lärchenholz ist hart und wetterfest aufgrund des hohen Harzgehalts. Es ist rötlich-braun bis dunkelrot und ideal für Außenkonstruktionen wie Zäune und Terrassen. Im Innenbereich wird es für Parkettböden und Möbel verwendet. Verwenden Sie eisenfreie Werkzeuge, um Verfärbungen zu vermeiden.
Douglasie
Douglasienholz ist rotbraun bis hellgelb, mechanisch stabil und formstabil. Es ist resistent gegen Fäulnis und Schädlinge, wenn behandelt. Es eignet sich für tragende Konstruktionen, Terrassenbau und dekorative Innenausbauten.
Nadelhölzer sind aufgrund ihrer Elastizität, Festigkeit und dekorativen Optik vielseitig im Bauwesen und der Möbelherstellung einsetzbar.
Laubhölzer
Laubhölzer stammen von Bäumen mit Blättern, die im Herbst abgeworfen werden. Sie sind schwerer, härter und dichter als Nadelhölzer, was sie ideal für den Innenausbau, Möbelbau und handwerkliche Arbeiten macht. Typische einheimische Laubhölzer sind Buche, Eiche und Esche.
Buche
Buchenholz ist vielseitig und aufgrund seiner Härte und feinen Maserung für Möbel und Innenausbauten geschätzt. Es lässt sich leicht verarbeiten und bietet eine hohe Druckfestigkeit, was es ideal für Bodenbeläge macht. Gedämpfte Buche ist besonders biegsam und ermöglicht die Herstellung gebogener Möbel.
Eiche
Eichenholz ist hart, stabil und langlebig, mit einer markanten Maserung und natürlichen Resistenz gegen Witterungseinflüsse. Es ist ideal für Möbel, Parkett und Treppen sowie Fassadenverkleidungen und Gartenelemente geeignet. Auch zur Herstellung von Fässern für Wein und Spirituosen wird es traditionell verwendet.
Esche
Eschenholz ist fest und elastisch, was es für Sportgeräte und Werkzeugstiele optimal macht. Es hat eine lebhafte Maserung und wird in der Innenarchitektur für Treppen, Wandverkleidungen und Parkett verwendet. Thermisch modifizierte Esche ist durch spezielle Wärmebehandlung auch für den Außenbereich geeignet.
Laubhölzer bieten durch ihre Robustheit und ästhetischen Merkmale viele Einsatzmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Inneneinrichtung und hochwertigen Möbelproduktion. Buche, Eiche und Esche sind bekannte heimische Laubhölzer mit spezifischen Eigenschaften für verschiedene Anwendungen.
Artikelbild: severija/iStockphoto